Philip Wolfsteiner | August 25, 2023

Die wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen von Stakeholdern

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Geschäftswelt wächst rasant. Jenseits der gesellschaftlichen Verantwortung haben Unternehmen heute auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sich mit den steigenden Erwartungen verschiedener Stakeholder-Gruppen auseinanderzusetzen. Diese Anforderungen formen das Geschäftsumfeld von heute und morgen und wirken auf das Unternehmen als Gesamtorganisation ein.

 

 

 

Kunden
Kunden haben steigende Ansprüche an die Nachhaltigkeit ihrer Lieferanten. Mit Plattformen wie Ecovadis oder CDP, die die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen bewerten, integrieren viele Kunden diese Bewertungen bereits bewusst in ihre Kaufentscheidungen.

Wettbewerber
In der heutigen, globalisierten Welt differenzieren sich Unternehmen nicht mehr nur durch Preis und Qualität. Die Nachhaltigkeits-Dimension ist ein wachsendes Unterscheidungsmerkmal. Unternehmen, die sich hier proaktiv positionieren, können ihre Marktstellung deutlich stärken.

Finanzierer
Nachhaltigkeit und Risikobewertung gehen Hand in Hand. Rating-Agenturen wie Moody’s, Standard&Poors u.a. bewerten zunehmend auch die Nachhaltigkeitsleistung und publizieren entsprechende Indizes. Diese Bewertungen fließen immer stärker in Finanzierungsentscheidungen ein und werden zukünftig auch Finanzierungskosten beeinflussen.

(Potenzielle) Mitarbeiter
Für viele Talente, insbesondere die jüngeren Generationen, ist eine klare Positionierung des Arbeitgebers in Bezug auf Nachhaltigkeit oft genauso wichtig wie das Gehalt oder die Karrieremöglichkeiten.

Gesetzgeber
Die gesetzlichen Anforderungen rund um Nachhaltigkeit verschärfen sich stetig. Regulatorische Rahmenwerke wie die CSRD fordern immer mehr Transparenz und Rechenschaft von Unternehmen.

Lieferanten
Da Lieferanten oft den Anfang der Wertschöpfungskette darstellen, benötigen sie klare Richtlinien und Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dies hilft ihnen, ihre Prozesse entsprechend auszurichten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen ihrer Geschäftspartner gerecht werden.

Weitere Stakeholder
Hier wird es komplex, denn die Anforderungen können vielfältig und manchmal weniger greifbar sein. Sei es die lokale Gemeinschaft, die sich fragt, wie ein Unternehmen die Umwelt beeinflusst, Angehörige von Mitarbeitern, die sich über die Arbeitsbedingungen sorgen, oder sogar künftige Generationen, deren Erbe wir heute gestalten – alle haben ihre eigenen Erwartungen.

Schlussfolgerung: Nachhaltigkeitsmanagement ist nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden. Die Anforderungen von Stakeholdern sind vielfältig, spezifisch und steigend. Unternehmen, die diese Anforderungen proaktiv angehen, sind besser positioniert, um in der heutigen dynamischen Geschäftswelt erfolgreich zu sein. Wir empfehlen unseren Klienten deshalb, eine spezifische Nachhaltigkeits-Market-Intelligence zu implementieren, die darauf abzielt, Marktentwicklungen – insbesondere bei Kunden und Wettbewerbern – zeitgerecht zu identifizieren und entsprechende Reaktionen einzuleiten.

Sie möchten mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren, unsere Einschätzung dazu hören oder wissen, wie wir an die Herausforderung herangehen würden? Hier finden Sie unser Whitepaper zur Nachhaltigkeits-Transformation. Natürlich freuen wir uns, wenn Sie direkt mit uns Kontakt aufnehmen – unser Ansprechpartner für das Thema Nachhaltigkeit ist Philip Wolfsteiner: p.wolfsteiner@gci-management.com 

Wenn Sie eine schnelle Orientierung im Begriffs-Dschungel des Nachhaltigkeitsmanagements suchen, werden Sie in unserem Glossar fündig.

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