Zinswende: Working Capital als Finanzierungshebel

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Die Beschaffung von Liquidität stellte in den vergangenen Jahren für die wenigsten Unternehmen ein Problem dar. Niedrige Zinsen, stabile Wirtschaftsbedingungen und geringe Ausfallrisiken erzeugten ein optimales Finanzierungsklima. Der Angriffskrieg auf die Ukraine und die Energiekrise haben diese Situation allerdings ins Gegenteil verkehrt: Sowohl die Zinswende als auch die anhaltend hohe Inflation stellen aktuell viele Unternehmen vor Herausforderungen. Damit rücken interne Finanzierungshebel wieder stärker in den Fokus. Das Optimierungspotenzial von professionellem Working Capital Management wird dabei noch oft unterschätzt.

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Working Capital Management: Im Spannungsfeld zwischen Liquidität und Rentabilität

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An Working Capital braucht es so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Das ist ein simples Prinzip – seine Umsetzung war allerdings selten komplexer als heute. Denn Zinserhöhungen, die Disruption globaler Lieferketten und steigende Preise stellen das Working Capital Management aktuell vor enorme Herausforderungen. Eine Balance zwischen gebundenem Kapital und Liquidität zu finden, wird durch diese Unberechenbarkeiten zunehmend schwierig – und gleichzeitig immer relevanter. Darum haben wir hier die 4 wichtigsten Ansatzpunkte zur Optimierung des Working Capital Managements für Sie zusammengefasst.
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Working Capital Management: Wie Sie Potenziale effektiv freisetzen

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Wenn man sich Working Capital Kennzahlen aus der Bilanz ansieht, betrachtet man sehr wahrscheinlich den am wenigsten repräsentativen Stichtag des gesamten Geschäftsjahres.

 

Working Capital Management ist für viele Unternehmen ein herausforderndes Thema, aber auch eines, dass sehr viel Potenzial birgt, wenn es richtig angegangen wird. Im Rahmen der Bachelorarbeit „Einflüsse des operativen Working Capital Managements auf die Unternehmensleistung“ von GCI-Praktikant Alexander Kagan wurde der Berater und Spezialist für nachhaltige Prozessoptimierung Philip Wolfsteiner zu diesem Thema befragt. Er spricht darüber, wo häufig Probleme in Unternehmen liegen, wie Potenziale effektiv freigesetzt werden können und welche Rolle Benchmarks dabei spielen.

 

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Working Capital Benchmark Studie 2021: Welches Potenzial steckt in Ihrem Unternehmen?

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Gerade in konjunkturellen Schwächephasen laufen Unternehmen mit hohem Working Capital Bestand Gefahr in Liquiditätsengpässe zu geraten. Andererseits ergeben sich für Unternehmen, die rasch und agil auf wechselnde Verhältnisse reagieren können, klare Wettbewerbsvorteile.

Eine wesentliche Voraussetzung für Agilität sind finanzielle Freiräume, sei es um schnell auf Marktchancen reagieren zu können oder um eine Durststrecke mit ausreichend Liquidität durchzustehen. Einen wichtigen Baustein für finanzielle Agilität wollen wir mit unserer Working Capital Benchmark Studie intensiv beleuchten: jene Möglichkeiten und Stellhebel zur Liquiditätsfreisetzung, die Sie im Unternehmen selbst in der Hand haben. Sehr oft sind nämlich unserer Erfahrung nach Working Capital Bestände unnötig hoch und Kapital unproduktiv gebunden. Mehr dazu lesen Sie auch in diesem Blog-Beitrag.

Eine erste Indikation, wo in Ihrem Unternehmen Liquiditätspotenziale liegen, liefert Ihnen unsere Working Capital Benchmark Studie. Sie beruht auf der Analyse der Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse von über 270 Unternehmen in der DACH-Region. In 12 Branchen-Clustern innerhalb der produzierenden Industrie stellen wir Ihnen Benchmarks für die wesentlichen WCM-Kennzahlen (C2C-Cycle, DSO, DPO, DIO) inklusive einer detaillierten Peer-Group Betrachtung innerhalb der Branchen bezüglich der Verteilung und Entwicklung seit 2017 zur Verfügung.

 

Was erwartet Sie in der Studie?

 

Große Unterschiede zwischen den Branchen: Im Branchenvergleich können große Differenzen in der C2C Time ausgemacht werden: Während der Median in der Metallerzeugerbranche bei 101 Tagen liegt, beträgt dieser im Bergbausektor nur 29 Tage.


Abbildung 1: Auszug aus der Studie – C2C-Cycle nach Branchen


Generelle Reduktion der C2C Time:
 In 7 von 12 Branchen konnte von 2018 auf 2019 eine Reduktion der C2C Time beobachtet werden. Besonders die Textil- (-8,1%), Chemie- (-7,8%) und Maschinenbaubranche (-6,7%) haben die größte Verbesserung in der C2C-Performance erfahren. Auf der anderen Seite setzten 4 von 12 Branchen ihren negativen Trend seit 2017 fort.

Niedrigere DSO trägt positiv zur C2C Time bei: In 75% der Branchen konnte im 2 Jahres Trend eine Reduktion der DSO beobachtet werden. Nur die Papier- und Forstwirtschaft Industrie zeigte eine Verlängerung der DSO auf (+2 Tage). Die Lebensmittel- und Medizintechnikbranche kehrten nach 2 Jahren auf ihr Ausgangsniveau zurück.

DPO dämpft positive Entwicklung von DSO und DIO: Eine Reduktion der durchschnittlichen Zahlungsziele beim Lieferanten konnte in fast allen Branchen beobachtet werden. Einzig in der Bergbau- und Medizintechnikbranche konnten deutliche Anstiege festgestellt werden.

Conclusio

Die Analyse zeigt, dass das Potenzial bei der Innenfinanzierung durch WCM noch lange nicht ausgeschöpft ist. In unserer Studie lässt sich aufgrund der negativen Entwicklung speziell im Kreditorenmanagement Handlungsbedarf erkennen.

Die GCI Working Capital Benchmark Studie liefert Ihnen einen Überblick über allgemeine Trends und die Performance einzelner Branchen-Cluster.

Wenn Sie bereits für Ihr Unternehmen Handlungsbedarf erkannt haben und Tipps für die Optimierung Ihres Working Capital Management suchen, bieten wir Ihnen den kostenlosen Guide “Working Capital Excellence”

Client Pleasing: Hohe Verfügbarkeit mit niedriger Wirtschaftlichkeit

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Wer es allen recht machen will, zahlt einen hohen Preis. Hohe Verfügbarkeiten aufgrund von Client Pleasing führen zu überproportional hohen Sicherheitsbeständen. Bei Verfügbarkeiten nahe der 100% wird die Kapitalbindung unverhältnismäßig hoch. Erfahren Sie, wieso es trotzdem in vielen Unternehmen zu einer übermäßigen Bevorratung an Fertigwaren kommt und wie man dem entgegenwirken kann.

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Working Capital: Ist weniger immer mehr?

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Endlich schlank!

Abnehmen ist der Evergreen unter den Neujahrsvorsätzen. Und das betrifft nicht nur den überschüssigen Hüftspeck, sondern auch Working Capital Bestände. Viele Unternehmen nehmen den Jahreswechsel als Anlass, um den Working Capital Bestand zu senken. Da will man eine gute Figur machen. Jedoch gilt in beiden Fällen: Auf eine Blitzdiät folgt meist der Jojo-Effekt. Und wenn sich wenige Wochen später die Fitness-Studios wieder leeren und die Läger und Forderungsbestände wieder füllen, sehen die Kennzahlen in beiden Fällen oft trister aus als zuvor.

Schön machen für den Stichtag

Häufig wird in der Unternehmenspraxis der Working Capital Bestand nach wie vor nur zu bestimmten Stichtagen, wie z.B. zum Jahres- oder Quartalsende gemessen und reportet. Diese Art der Stichtagsbetrachtung beschränkt jedoch den Blick auf einen von 365 Tagen im Jahr. Was während der übrigen 364 Tage passiert, bleibt im Dunklen. Die Konsequenz eines derart unzureichenden Steuerungs- und Incentivierungssystems liegt auf der Hand: Alle Funktionen und Entscheidungsträger im Unternehmen sind erpicht darauf, ihr Working Capital zu diesem Stichtag zu optimieren, d.h. zu senken. Läger werden geräumt, Bestellungen verzögert, Zahlungen hinausgeschoben.

Wenn Diäten dick machen

Wie bei so vielen Crash-Diäten stellt sich bei der radikalen Bestandsreduktion auch im Working Capital Management nach kurzer Zeit der Jojo-Effekt ein. Das Working Capital steigt dann schnell wieder auf das Ausgangsniveau oder sogar darüber hinaus und versteckte Kosten machen die Erfolge zunichte. Was man in der Ernährungswissenschaft schon längst weiß, ist auch im Management kein Geheimnis mehr: Die Blitzdiät ist weder nachhaltig, noch gesund. Sie hält sich in der Praxis dennoch ähnlich beständig wie der ungeliebte Hüftspeck.

Die versteckten Dickmacher

Sie fragen sich, wo die Extrakilos nach der Crash-Diät herkommen? Hier zwei Beispiele:

  • Um eine schnelle Zahlung von Seiten der Kunden zu gewährleisten und so den Bestand an Lieferforderungen zu reduzieren, werden großzügig Skonti gewährt. Die Kosten dafür sind jedoch enorm und stehen in keinem Verhältnis zur Verbesserung.
  • Um den Bestand an Fertigwaren zu reduzieren, werden Produktionslose verkleinert. Die dadurch entstehenden Rüstzeiten und -kosten wiegen die geringere Kapitalbindung jedoch mehr als auf.

Gesund und nachhaltig abnehmen

Wie so oft sind vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Probleme am Ende kontraproduktiv. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie auf Ihren Fettpolstern sitzen bleiben müssen. Damit die guten Vorsätze im Working Capital Management nicht nur solche bleiben, gilt: Abspecken – ja, aber nur dort, wo es aus einer betriebswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung sinnvoll ist. Das kann bedeuten, das Working Capital in einem Bereich zu reduzieren, um so die Freiheitsgrade zu schaffen und in einem anderen Bereich bewusst Bestände aufzubauen. So kann es beispielsweise durchaus Sinn machen, im Vormaterial-Lager bei bestimmten SKUs ein Konsignationslager des Lieferanten einrichten zu lassen (und so den Bestand an Working Capital zu reduzieren) und gleichzeitig im Fertigwarenlager die Ziellager-Reichweiten (und somit den Bestand) zu erhöhen, um die Fertigung optimal auszulasten.

Mit einem ganzheitlichen Ansatz zum Erfolg

Im Grunde geht es also darum, sich darüber klar zu werden, welche Maßnahmen mit welchen Nebenwirkungen verbunden sind und entsprechende Trade-off Entscheidungen zu treffen. Es ist wichtig, Optimierungen im Working Capital Bereich nicht isoliert anzugehen, sondern die Gesamteffekte und wechselseitigen Abhängigkeiten klar darzustellen. Um es plastischer auszudrücken: Nur mithilfe eines ganzheitlichen Fitness- und Gesundheitsprogramms, das alle Aspekte Ihrer Konstituierung und Ihres Lebensstils berücksichtigt, werden Sie es schaffen, Ihr Wunschgewicht zu erreichen und zu halten.

Auf die richtige Balance kommt es an

Wie sich Ihr Unternehmenserfolg zu Ihrem Working Capital Bestand verhält und wo sich dabei das Optimum befindet, ist stark Branchen- und Unternehmens-abhängig. Studien wie beispielsweise jene der Universität St. Gallen und der Schweizer Post aus 2018 belegen jedenfalls, dass zwischen dem Bestand an Working Capital und dem Unternehmensergebnis ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang besteht. Zu viel Working Capital ist demnach ebenso kontraproduktiv wie zu wenig – die Kunst besteht darin, das Optimum zu finden:

 

Das Optimalgewicht erreichen

Wie der BMI einen Optimalwert abhängig von der individuellen Konstitution definiert, stellen wir Ihnen mit “Working Capital Excellence” einen Guide zur Verfügung, anhand dessen Sie sich Ihrem optimalen Working Capital Bestand nähern können. Unsere abschließende Empfehlung: Lassen Sie sich vor Stichtagen zu keinen vermeintlichen Quick-fixes hinreißen. Sie werden sich erfahrungsgemäß später rächen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz machen Sie das ganze Jahr über eine gute Figur!

So verankert ein global Player mit Big Data Analysen Debitorenmanagement in seiner Vertriebsorganisation

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Für einen Lieferanten qualitativ hochwertiger und individuell angepasster Komponenten ist Nähe zum Kunden unabdingbar. Dadurch wächst jedoch in vielen Fällen über organische und akquisitorische Aktivitäten eine heterogene Vertriebsstruktur heran, in der effizientes Debitorenmanagement zur Herausforderung wird. So auch bei einem unserer Klienten in der Metallindustrie: Das Unternehmen betreut und beliefert industrielle Weiterverarbeiter über eigene Vertriebsbüros auf allen Kontinenten. Es trat mit dem Problem wachsender Forderungsbestände gegenüber seinen Kunden an uns heran. Eine tiefgehende Analyse der Zahlungsströme lieferte erstaunliche Insights, auf Basis derer Verbesserungsmaßnahmen sowohl auf strategischer als auch auf Einzelkunden-Ebene ergriffen wurden.

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Gibt es den optimalen Lagerumschlag und wie komme ich dorthin?

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Läger haben die Tendenz, sich zu füllen.

Dafür gibt es mehrere Ursachen: Die Nachfrage wird volatiler und damit schwieriger planbar. Um Fertigungskapazitäten auszulasten, müssen Rüstzeiten minimiert werden. Oft benötigen die eigenen Lieferanten höhere Vorlaufzeiten. Vor allem aber wächst bei den meisten produzierenden Unternehmen die Produktpalette, weil sich die Kundenbedürfnisse immer stärker ausdifferenzieren und man sich als Anbieter über maßgeschneiderte Lösungen zu unterscheiden versucht.

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Wie Sie Herausforderungen im Working Capital Management richtig begegnen

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Working Capital Management (WCM) bedeutet, Prozesse und Systeme im Unternehmen so zu gestalten, dass der Bestand an Working Capital (also Lieferforderungen und Lagerbestände abzüglich Lieferverbindlichkeiten) einem betriebswirtschaftlichen Optimum entspricht. So weit, so theoretisch. Doch was heißt diese Definition ganz konkret für die Praxis in Ihrem Unternehmen? Der folgende Artikel gibt dafür einen Überblick.

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Finanzierungsmix – welche Möglichkeiten für Sie am besten passen

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In den vergangenen Jahren hieß es immer wieder, die Klein- und Mittelständischen Unternehmen in Österreich seien relativ schlecht eigenkapitalfinanziert. Auch wenn die Suche nach Nachfolgern oder Investoren weiterhin ein Thema bleibt, so stimmt das nicht mehr ganz, denn mittlerweile hat sich die Eigenkapitalquote der KMUs stetig verbessert. Daher gewinnt nun auch wieder die Frage an Bedeutung, ob man sich bei der Finanzplanung mehr auf die Innenfinanzierung – speziell die Nutzung von im Unternehmen vorhandenen Working Capital – oder auf die Außen- oder Fremdfinanzierung verlassen sollte.

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