GCI Managing Partner Markus Wenner im Interview: Mein Beruf ist meine Passion
„Meine Tage könnten vielfältiger nicht sein”, sagt GCI Managing Partner Markus Wenner mit zufriedener Stimme. Das Telefoninterview ist einer von vielen Calls, die er jeden Tag führt. Im Gespräch erzählt er aus dem Alltag eines studierten Rechtswissenschaftlers, der erst zum Unternehmensberater und dann zum Unternehmer mutiert ist. Nach seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt für die internationale Wirtschaftskanzlei Clifford Chance war Markus Wenner ein Jahr lang bei GSM Industries als Investmentmanager beschäftigt, bevor er vor 20 Jahren zur GCI wechselte. Neben seiner Funktion als Geschäftsführer der GCI ist er Gründer und Mitinhaber diverser Unternehmen sowie Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und Beiräten. Wie ein Mann mit so vielen Hüten seinen Alltag organisiert und was ihn dabei antreibt, verrät er im Interview.
Die Liste Ihrer derzeitigen Tätigkeiten, Rollen und Beteiligungen ist lang. Sie sind an über 20 Unternehmen beteiligt. Wie schafft man es, auf so vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen?
Auch wenn die Geschäftsmodelle der einzelnen Unternehmen, vom Start-up bis zur börsennotierten, mittelständischen Industriegruppe, sehr unterschiedlich sind, ist meine Tätigkeit im Grunde überall gleich: Beraten, coachen, fördern und – als Mitglied im Aufsichtsrat –auch kontrollieren und überwachen. In jedem Fall verstehe ich meine Aufgabe aber darin, gemeinsam zu versuchen, gute Unternehmer:innen und Unternehmen noch besser zu machen. Die Erfahrungen aus den verschiedenen Mandaten sind dabei sehr wertvoll. Denn die Herausforderungen der einzelnen Unternehmen sind häufig vergleichbar, auch wenn sie ganz unterschiedliche Produkte und Leistungen anbieten. Unabhängig davon, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist, braucht es beispielsweise regelmäßig eine erfolgversprechende Vertriebsstrategie. Die damit verbundenen Fragestellungen sind oft ähnlich: Wie findet man gute Vertriebsleute? Wie baut man eine effektive Vertriebs-Infrastruktur auf? Es geht auch fast immer um Finanzierungsthemen, Bilanzstrukturen oder die Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards. Durch meine Tätigkeiten lerne ich die verschiedensten Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle kennen und bin zudem teilweise auch aktiv in die Lösung der diversen unternehmerischen Fragestellungen involviert. Von diesen Erfahrungen profitieren neben meinen jeweiligen Mitgesellschafter:innen auch unsere Mandant:innen, die wir bei der GCI beraten.
Was ist die Motivation hinter so viel Unternehmergeist?
Ich bin Unternehmer aus der Freude am Unternehmertum und weil ich gerne mit ambitionierten Menschen zusammenarbeite. Gemeinsam mit anderen etwas Neues schaffen, unternehmerische Talente fördern, Struktur, Know-how und – im Fall von Beteiligungen – auch Finanzierung liefern, um unternehmerische Visionen zu realisieren. Das ist es, was mir Freude bereitet.
Ist im Lauf Ihrer Beratungskarriere eigentlich nie der Wunsch gewachsen, ein eigenes Projekt zu starten?
Doch, das habe ich auch gemacht. Von den Beteiligungen, die ich halte, bin ich bei einigen Mitgründer und in Teilbereichen aktiv mit dabei. Außerdem konnte ich in meinen Anfangsjahren bei GCI selbst operative Linienerfahrung sammeln und Verantwortung übernehmen. Heute kann ich mir das aufgrund der Vielzahl meiner Projekte zeitlich nicht mehr leisten. Denn wenn man operativ verantwortlich dafür ist, ein Unternehmen auf- und auszubauen, dann nimmt das in der Regel den alleinigen Fokus ein.
Denken Sie, es ist eine wichtige Erfahrung für Berater:innen, auch einmal Linienverantwortung übernommen zu haben?
Ja, das sollte man als Berater:in auf jeden Fall zu irgendeinem Zeitpunkt machen – damit man nicht wie der Blinde von der Farbe spricht. Das ist schon wichtig. Deshalb bieten wir unseren jungen Kollegen:innen bei der GCI nach einigen Jahren Zugehörigkeit regelmäßig an, in ein Linienmodul zu wechseln und beispielsweise als Geschäftsführer:in einer Beteiligung, operativ Verantwortung zu übernehmen. Das ist ein wichtiges Learning für den Nachwuchs, das nur durch eigene Erfahrung, also „hands-on“, erlangt werden kann.
Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?
Ich bin viel am Telefon und im persönlichen Gespräch – in den letzten Jahren zunehmend in meiner Funktion als Mitgesellschafter bzw. Aufsichtsrat und natürlich auch als Berater, wenn es sich um rein externe Mandate handelt. Unterstützt werde ich von einem sehr guten, jungen Team, das für mich die Arbeitsprodukte erstellt (z.B. Präsentationen, Berechnungen, Verträge etc.). Eine Aufgabe, die mir viel Freude bereitet, ist die Führung und Entwicklung dieses Teams.
Verbringen Sie Ihre Tage im Büro oder sind Sie viel unterwegs?
Ich versuche, längere Reisen zu vermeiden und vieles vom Büro aus zu erledigen. Manchmal bin ich natürlich auch außer Haus unterwegs. Das beschränkt sich aber auf durchschnittlich einen Tag pro Woche.
Viele behaupten, dass die erste Stunde des Tages über den gesamten Tagesablauf bestimmt. Dass sich schon in der Früh entscheidet, wie erfolgreich der Tag wird. Wie sehen denn Ihre Morgenstunden aus? Was machen Sie zuallererst?
Ich mache fast jeden Morgen Sport mit einem Personal Trainer. Danach bringe ich zunächst meine Kinder zur Schule und fahre dann ins Büro.
Wann klingelt Ihr Wecker?
Um 6:30 Uhr.
Ist das jeden Tag so?
Das ist an fast jedem Werktag so, an dem ich nicht reise.
Was machen Sie eigentlich in Ihrer Freizeit?
Ich unternehme etwas mit Familie und Freunden und lese gerne. Ansonsten habe ich meine Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht. Mein Glück ist es, dass ich mir aussuchen kann mit wem ich zusammenarbeite. Meine Tage, die ich mit interessanten Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen verbringe, könnten vielfältiger nicht sein. Ich bekomme Einblick in viele Bereiche – ob Dienstleistungssektor, verarbeitendes Gewerbe, Projektgeschäft, Start-ups oder Sanierungsfälle. Das ist spannend und macht Spaß.
Das Wichtigste ist aber, dass ich fast ausschließlich mit Menschen arbeite, die ich persönlich schätze und die zielstrebig, begabt, ehrlich und im besten Fall auch noch humorvoll sind. Daran habe ich am meisten Freude. Es ist die Zusammenarbeit mit diesen Menschen, die den beruflichen Alltag ausmacht. Deswegen sollte man sehr bewusst entscheiden, mit wem man zusammenarbeitet. Ich habe den großen Luxus, sehr fähige Menschen um mich zu haben. Es ist mir eine große Freude, diese Kolleg:innen auf ihren unternehmerischen „Reisen“ mit Rat und Tat zu begleiten. Menschen dabei unterstützen zu können, etwas Großartiges zu erreichen, das ist eigentlich das Schönste.
Was dürfen wir Ihnen für 2020 wünschen?
Ich wünsche mir Gesundheit für meine Familie, die Menschen in meinem Umfeld und mich. Ansonsten gibt es eigentlich nichts, das ich mir noch wünschen könnte. Ich habe privat eine wundervolle Familie und beruflich viele tolle Kolleg:innen und Partner:innen. Unser Set-up bei der GCI empfinde ich als großartig. Ich gehe (fast) jeden Tag mit Freude zur Arbeit und möchte dies auch noch viele Jahre so tun. Natürlich gibt es auch Zeiten, an denen mal etwas schief läuft und man genervt oder gestresst ist – aber unterm Strich macht mir meine Tätigkeit so viel Spaß, dass diese Tagesschwankungen nicht ins Gewicht fallen.
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